LARP ist die Abkürzung für Live Action Role Playing (englisch für Liverollenspiel) und es eröffnet die Möglichkeit, einfach einmal selbst in die Rolle von Fantasieheldinnen und -helden zu schlüpfen.

Seit 1990 wird dieses Hobby aktiv in Deutschland betrieben. Auf sogenannten Cons (von engl. Convention = Zusammentreffen) haben die Veranstalter zum Teil außergewöhnliche Locations wie Burgen, Industrieanlagen mit aufwendigen Bauten, Dekoration, Technikeffekten und in die Geschichte eingeweihten festen Rollen (NSCs) in atemberaubende Spielwelten verwandelt. Auf unseren Spektakulus-Veranstaltungen entsteht z.B. ein mittelalterliches Dorf, eine Festung, eine Burg, eine Stadt mit Stadttoren, eine alte Bibliothek oder ein Verlies. Hier kann man nun mit einer passenden Rolle ein von unser Orga (Organisationsteam) entworfenes Abenteuer lösen, eine eigene Welt erforschen und nette Mitspieler kennenlernen.

Mittlerweile gibt es allein in Deutschland jährlich mehr als 600 öffentlich ausgeschriebene Veranstaltungen mit Teilnehmerzahlen zwischen unter 20 und über 7000 Spielern. Die Zahl der aktiven Spieler liegt mit geschätzten 30.000 – 40.000 LARPern im europäischen Mittelfeld und zieht sich durch alle Alters- und Gesellschaftsgruppen. Neben den kreativen, handwerklichen und künstlerischen Möglichkeiten, die sich aus der Vorbereitung und der Betätigung im Liverollenspiel ergeben können (Nähen, Basteln, Schreiben, Schauspielern, Organisieren, …), liegt die Faszination von LARP sicherlich vor allem an dem eigentlichen Erlebnis. Man ist Teil einer spannenden Geschichte, in der man durch eigene Handlungen den Ablauf bzw. den Ausgang des Spiels bestimmt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass im Umgang mit ungewöhnlichen und unerwarteten Situationen unter anderem auch Teamfähigkeit, Kommunikation und Lösungsfindung aktiv gefördert und gefordert werden.

Wer zum LARP geht kommt nicht nur zum Zuschauen, sondern zum Mitmachen!

Da vieles von der Faszination eines Liverollenspiels erst durch die Interaktion der einzelnen Mitspieler und die Geschichte transportiert wird, ist einer der ersten Schritte ins LARP, sich auf das Abenteuer einzulassen und die erdachte Spielwelt zu betreten. Man bemerkt schnell, dass die Mitspieler sich als tolerant, geduldig und hilfsbereit herausstellen und der Spaß am gemeinsamen Spiel im Vordergrund steht.

Charakter

Du musst dir überlegen, was für eine Rolle du bei der Veranstaltung spielen möchtest. Überleg dir etwas, was du mit entsprechender Kleidung umsetzen kannst und was du dir zutraust schauspielerisch umzusetzen. Sicherlich ist „Kunibert der tapfere Drachentöter„ nicht der Charakter der Wahl, wenn du weder ein Polsterschwert besitzt noch wirklich Ahnung vom Liverollenspiel oder den Hintergrundgeschichten hast. Da es um eigene Ideen und Phantasie geht, ist auch ein Charakter aus der Literatur oder Filmen ein schlechtes Vorbild. Niemand nimmt „Merlin, den Magier“ oder „Legolas, den Elfenkrieger“ ernst. Passender wäre es zum Beispiele erst einmal „Lukas, den Bauernjungen“, der gerade den elterlichen Hof verlassen hat, um die Welt zu entdecken, als Einstiegscharakter zu wählen.

Kleidung

Wie bei jedem Hobby gehört auch zum LARP die entsprechende Kleidung (Gewandung). Sie hilft Dir, Deine Rolle wie ein Schauspieler überzeugend zu spielen und Deinen Mitspielern zu vermitteln, welche Rolle du spielst. Zum Einstieg reicht eine einfach schwarze Stoffhose, Lederhose, ein Piratenhemd, eine einfach genähte Tunika, die mit einem Seil gebunden ist, schlichte Lederschuhe, ein Umhang … Hier wird jeder bemerken, dass sein Kleiderschrank doch das ein oder andere beinhaltet oder sich leicht eine Kleinigkeit anfertigen lässt. Später gibt es die Möglichkeit in verschiedenen Läden unterschiedlichste Ausrüstungsgegenstände zu kaufen bis hin zu Rüstungen, die einige hundert Euro kosten, oder Du nutzt die vielen unterschiedlichen Näh- und Bastel-Anleitungen im Internet.

Mitspielen

Auch beim LARP gibt es Regeln und Regelbücher, unser Regelwerk findest Du hier. Ab dem Moment, in dem das Spiel offiziell beginnt (ab dem sogenannten „Time-In“), liegt es bei Dir, wie Du reagierst und Dich in der Spielwelt zurechtfindest. Du kannst erst einmal mehr beobachten oder gleich beginnen dich ins Spiel einzubringen, Mitspieler ansprechen, dich ins Abenteuer stürzen und den Plot, die von den Veranstaltern erdachte Geschichte, lösen.
Viel Spaß!